Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.
Du hast Lust bei Rollenspiele mitzumachen, Leute kennenlernen und viel Spaß zu haben? Dann bist du hier genau richtig! Tauche ein in die Welt der Clans.
Anzahl der Beiträge : 96 Anmeldedatum : 21.11.15 Ort : Tief im Herzen
Thema: Geschichtensammlung Mo Nov 23, 2015 10:42 pm
Herzlich Willkommen in Winters Geschichtenland. (:
Ich stelle hier nur Kurzgeschichten rein und es kann auch mal sein, dass ich alte Geschichten von meinem Laptop rauskrame, aber das werde ich dann sagen. Diese hier habe ich allerdings erst vor einigen Tagen geschrieben und ich werde im Laufe der Zeit diesen Post mit einen FAQ erweitern. Nun viel Spaß beim Lesen. ^^
Ein bekanntes Leben endet:
Mein ganzes Leben stand plötzlich auf den Kopf gestellt und ich fühlte mich innerlich so leer, dass ich nicht mal mehr wusste, wer ich eigentlich war. Vielleicht war das Ganze noch etwas untertrieben, denn ich wünschte mir, dass ich niemals geboren worden wäre. Vielleicht mag es für euch komisch klingen, aber so fühlte ich mich wirklich, als ich von der Trennung meiner Eltern erfahren habe. Mir war schon klar, dass ihre Ehe nicht richtig funktionieren würde, weil sie sich dauernd nur gestritten haben, aber ich wollte es nie wahrhaben und habe meiner jüngeren Schwester immer wieder erzählt, dass es nicht dazu kommen würde. Ich wollte mir so beweisen, dass diese Zeit wieder vergehen würde, aber wie es sich herausgestellt hatte, lag ich damit vollkommen daneben und musste nun meine Schwester trösten, die völlig am Boden zerstört war. Ihre sonst so strahlend blauen Augen waren völlig mit Tränen gefüllt, dass ich mich noch schrecklicher fühlte, falls es überhaupt möglich war. Selbsthass würde mir hier wenig weiterhelfen, also umschlang ich ihren kleinen Körper so sachte, als ob sie das zerbrechlichste Lebewesen auf Erden wäre und versuchte sie zu trösten. Ich strich immer wieder mit meiner rechten Hand über ihren Rücken und redete ihr gut zu, dass alles gut werden würde, obwohl das ganz und gar nicht stimmte. Aber ich konnte sie einfach nicht so traurig sehen, denn sie war sonst immer so lebensfroh und ich wollte nicht, dass sich das je ändern würde. Irgendwann wurde ihr Schluchzen leiser, bis es ganz verebbte und sich Katrina ihre Tränen aus dem Gesicht wischte. Sie wirkte fast wieder wie meine alte Schwester, doch ich wusste, dass unser neues Leben erst noch richtig anfangen würde, wenn der Prozess mit den Sorgenrechten beginnen würde. Ich war ein schlechter Mensch, denn ich hatte sie schon wieder belogen.
Gefühlschaos:
Es war einmal ein einsamer Kastanienbaum, der stand abseits von den anderen Bäumen. Niemand wusste, wie lange er noch leben würde, da er schon ziemlich alt und gebrechlich war, aber wie durch ein Wunder schaffte er es jedes Jahr aufs Neue Blüten zu bilden und in Herbst die kastanienfarbenen Früchte zu bekommen, die die Kinder so liebten, da sie daraus irgendwelche Sachen basteln konnten. Aber der Baum hatte auch Gefühle und trennte sich nur ungern von seinen Kastanien, da er diese wie seine eigenen Kinder sah. Es war jedes Jahr schwer, sich von ihnen zu trennen, aber er musste irgendwie durch die bevorstehende kalte Jahreszeit kommen, also blieb ihm gar nichts anderes übrig als die Kastanien von seinen Ästen zu schütteln. Mit jeden Tag wurde es frischer und schwerer für den Baum zu überleben, denn der Winter würde bald vor die Tür stehen. Für ihn wurde es langsam an die Zeit sich von seinen Kindern zu trennen, auch wenn er sie über alles liebte, musste er das machen, weil er wegen Mutter Natur dazu gezwungen war. Aber es brachte ihn jedes Mal an seine Grenzen und er war den Tränen nahe, wenn er jede einzelne Kastanie aus seinem Zuhause warf. Er wusste nicht, was mit ihnen geschehen würde, was wirklich schlimm für den alten, armen Baum war, aber wenigstens würde er überleben und neue Kinder in die Welt setzen. Das tröstete ihn immer ein wenig, aber trotzdem ersetze es nicht die Einsamkeit, die er die ganze Zeit über haben würde, wenn er ohne sie zurechtkommen musste. Er war bald etliche Monate alleine, weil er von den anderen Bäumen abgegrenzt war und niemand würde ihn besuchen, denn alle würden in ihren warmen Häusern sitzen und ihn keine Beachtung schenken. Er war allein. Für immer und ewig. Jetzt war es an die Zeit gekommen loszulassen, denn der Baum hatte nicht mehr viel Kraft übrig. Seine Blätter verfärbten sich schon in allen möglichen Farben und damit musste er sich von seinen Jungen trennen. Er wusste, dass es ihm schwerfallen würde, vor allem wenn man solche väterlichen Gefühle wie er entwickelt haben, aber es musste sein. Er war wirklich sehr deprimiert, aber er versuchte nicht in Tränen auszubrechen, da er Stärke zeigen musste. Die Kastanien sollten stolz auf ihn sein. Und wer wusste, was einmal aus ihnen werden würde. Nun musste er sich von ihnen trennen, denn er konnte sie nicht mehr mit aus eigener Kraft an seinen Ästen erhalten. Es wurde jede Nacht kälter und so langsam kam der Frost in Sicht, also warf er nun die erste Kastanie ab und sie landete auf den Boden, was wirklich ein schreckliches Gefühl für den Kastanienbaum war. Er wusste, dass ihm seine Kinder fehlen würden, aber er konnte nichts dagegen machen. Absolut gar nichts. Langsam füllte sich der Boden mit immer mehr Kastanien und auch mit seinen Blättern. Es war ein ziemlicher Schmerz für den Vater, den er jedes Jahr aufs Neue mitmachen musste, aber er tat sich immer wieder schwer lebwohl zu sagen. Denn sie bedeuten ihn wirklich viel. Seine Gefühle konnte man gar nicht in Worte zusammenfassen, so stark fühlte er sich mit ihnen verbunden. Aber er konnte nichts gegen dieses Schicksal machen, denn es wurde ihm schon bei seiner Geburt auferlegt. Nur mit seinem Tod konnte er sich diesem Schicksal entkommen, aber wer wusste schon, wie lange es noch dauern würde. Doch seine Gedanken wurden von einem kleinen Jungen unterbrochen, der blonde, lockige Haaren trug und ziemlich glücklich wirkte, ganz im Gegensatz zu dem Vater. Das Kind hatte eine große, braune Pappschachtel dabei und machte sich an die Arbeit die Kastanien einzusammeln. Es war wirklich schwer mitanzusehen, wie sie in die dunkle Kiste kamen, denn er wusste, dass er sie so für immer verloren hatte. Nie wieder würde er sie sehen. Nie wieder.
Heiligabend:
Eigentlich hatte ich nicht mehr daran geglaubt, dass es noch pünktlich zu Weihnachten schneien würde, aber als ich munter aus meinem Bett stieg, merkte ich, dass die Welt von einer weißen Schicht überzogen worden war, als ob jemand Watte verstreut hätte. Es war einer der schönsten Augenblicke für mich, denn was wäre Weihnachten ohne Schnee? Schnell zog ich mich um und schlüpfte in die Sachen, die ich mir am vorigen Tag zurechtgelegt hatte. Es waren nicht gerade die besten Kleidungsstücke die man von einem 11-Jährigen erwarten würde, aber da meine Eltern kaum Geld hatten, mussten wir eben mit dem zurechtkommen, was wir hatten und das machte mir nichts aus. Ich brauchte nicht die Markenklamotten, die andere Kinder hatten, denn das war für mich einfach nicht wichtig. Meine Familie dagegen bedeute mir einfach alles und ich hörte schon, wie langsam Stimmung in unserer kleinen Wohnung kam, also beeilte ich mich schnell, weil es noch so viel zu tun gab. Meine Verwandtschaft würde wie jedes Jahr kommen und darauf freute ich mich immer besonders, denn sie wohnten leider zu weit weg, dass es nicht möglich war sie mehr als einmal im Jahr zu sehen. Ich hoffte, dass sie schnell kommen würden, denn ich hatte für sie ganz besondere Sachen angefertigt, worüber sie sich bestimmt freuen würden. Den ganzen Tag waren mit schmücken, dekorieren und sogar auch backen beschäftigt, denn meine Mutter hatte gemeint, dass frische Plätzchen die besten wären. Es nahm wirklich viel Zeit in Anspruch, aber es machte mir immer wieder Spaß, da man so seine Kreativität freien Lauf lassen konnte. Ich liebte es die Krone auf den Weihnachtsbaum zu stecken, denn es war immer ein Highlight. Letztes Jahr durfte es mein älterer Bruder machen, aber wir wechselten uns jedes Jahr ab und komischerweise kam es dabei nie zu einem Streit. Als es endlich dunkler und auch später wurde, kamen meine Verwandten zu uns und ich war ziemlich aufgeregt, denn ich konnte es gar nicht erwarten, dass sie endlich kommen würden. Die ganze Zeit lief ich auf und ab, bis sie mit vielen Päckchen in den Händen vor unserer Haustür standen. Ich fragte mich, was wohl alles in ihnen versteckt sein würde, aber das musste warten bis es 18 Uhr war, denn so machten wir es immer an Heiligabend. Doch leider dauerte es noch eine ganze Stunde, bis es soweit sein würde. Die Uhr zeigte 17:55 Uhr, doch da wir fröhlich Weihnachtslieder sangen, verging die Zeit viel schneller als ich angenommen hatte. Als wir die letzte Strophe von Stille Nacht, heilige Nacht gesungen hatte, gaben meine Eltern das Zeichen, dass es endlich so weit war. Ich durfte nun endlich die Geschenke aufmachen und innere Freude machte sich in mir breit, denn man wusste nie, was einen dabei erwarten würde. Alles konnte möglich sein, solange es nicht zu teuer war, doch ich gab mich mit allem zufrieden. Die Päckchen waren in allen möglichen Größen und Farben vorhanden und es war einfach ein bezaubernder Anblick, den ich niemals vergessen würde. Ich zog einfach eins raus und tat schnell das Geschenkpapier zur Seite, um es schnell zu öffnen. Es kam ein Buch namens Percy Jackson raus, was mir unbekannt erschien, aber ich beschloss es später genauer unter die Lupe zu nehmen, denn ich verschlang Bücher ziemlich schnell. Ich bekam noch Süßigkeiten, Kleidung und sogar Lego. Dankbar schaute ich mich um und lächelte allen zu. Für mich waren wirklich alle Geschenke großartig. Auch die anderen Leute freuten sich über meine selbstgemachten Sachen und das freute mich besonders. Ich wollte nicht nur etwas bekommen, sondern auch anderen eine Freude bereiten. Alles war nun ausgepackt und ich half schon die Verpackungen wegzuräumen als meine Eltern mit einer schneeweißen Katze ankamen und vor mir und meinem Bruder stehen blieben. Sie hatte dunkelblaue Augen und war noch ein Katzenbaby. Es sah wirklich süß aus und ich wusste nicht, was das zu bedeuten hatte. Denn wir konnten uns doch keine Katze leisten, da wir schon so wenig Geld hatten oder war etwas passiert, wovon ich noch nichts wusste? Fragen schaute ich die beiden an und entdeckte meine eigene Überraschung im Gesicht meines Bruders. „Frohe Weihnachten. Dieses Jahr bekommt unsere Familie Zuwachs. Sie hat noch keinen Namen, also überlegt auch einen schönen.“ Ich war vollkommen sprachlos und wusste nicht, was ich sagen sollte, also drückte ich meine Eltern nur und betrachtet sie glücklich. Es war mein bestes Weihnachtsfest von allen und ich beschloss, dass ich diese Katze Alaska nennen würde, vorausgesetzt meine Familie wäre mit diesem Namen einverstanden.
Wunschdenken:
Manchmal denkt man, dass man alles tun würde, um einen Wunsch in Erfüllung zu bekommen, worauf man sein ganzes Leben gewartet hat. Nie hätte ich mir je erhofft, dass ich je diese Chance ergreifen könnte etwas zu machen, was ich schon immer zu träumen gewagt hätte. Ich wollte frei sein. Aber nicht wie ein Vogel, sondern auf andere Weise. Ich wollte eine besondere Gabe haben. Etwas, womit ich mir etwas ganz Besonderes erfüllen konnte. Und nun nach einer ewigen Zeit des Wartens konnte ich mir endlich diesen Traum erfüllen. Ich ging voller Elan an die Sache ran, denn wer wusste schon, wie lange mir noch diese Fähigkeit bleiben würde. Es war zwar nicht besonders leicht sich in ein Tier hineinzuversetzen, aber nach wenigen Minuten oder nach einer halben Stunde, denn ich hatte ein schlechtes Zeitgefühl, gelang es mir in die Rolle einer Katze zu schlüpfen, die ich kurz davor beobachtete hatte. Es war ein kleines, schneeweißes Kätzchen, welches gerade im Schnee spielte und versucht hatte an einen Eiszapfen zu lecken. Und nun befand ich mich in ihrem Körper und merkte, dass es draußen gar nicht so kalt war, wie ich angenommen hatte. Das Fell wärmte meinen nun winzigen Körper und ich erfreute mich an die Dinge, die ich schon immer tun wollte. Ich rannte, aber nicht wie sonst, sondern versuchte alles zu geben. Als ob ich frei wie ein Vogel wäre, aber es fühlte sich tausendmal besser an, denn eine Katze zu sein war einfach spitze. Ich konnte dieses wunderbare Gefühl nicht beschreiben und wollte es auch nicht, denn das würde diesen kostbaren Moment zerstören. Ich wollte ihn noch genießen, solange es möglich war. Denn wer hatte schon die Gelegenheit eine Katze zu sein und das zu tun, was man schon immer tun wollte?
Auswegslos?:
Alles in mir schreit danach davonzulaufen. Weit weg von hier, solange ich nicht an diesem schrecklichen Ort sein muss, den ich so sehr verachte. All meine Wunden stammen von diesem Leben. All der Hass und diese Zerrissenheit. Wie kann ich nur so weiterleben? Ich hasse mich und weiß, dass es nicht so sein soll. Aber was kann ich machen? Ich will nicht mehr sein, aber wie kann ich all die Leute alleine lassen, die sich auf mich verlassen? Wenn sie sich überhaupt für dich interessieren, wird mir bewusst. Mein tränenüberströmtes Gesicht liegt auf dem Bett und ich versuche in einen endlosen Schlaf zu sinken, damit ich all die Sorgen vergessen kann, die mich so sehr plagen. Ich weiß, dass es falsch ist, alle zu enttäuschen. Weiß, dass sie mich dafür hassen werden und es ihnen vielleicht auch egal sein wird, aber ich habe sie immer geliebt. Meine Familie, meine wenigen Freunde und auch meine Verwandten. Wie kann ich sie einfach nur hinter mir lassen? Wie kann ich ihnen das antun? Sie haben mir nie etwas Böses getan und ich nutze ihr Vertrauen und liege auf dem Bett und warte, bis sich meine Augen schließen. Für immer und ewig. Aber noch gibt es etwas zu tun, was ich fast vergessen hätte. Ich versuche ein paar Worte auf einen Blatt zu kritzeln, aber es strengt mich sehr an, denn ich habe nicht mehr viel Kraft und ich sehe nicht mehr klar, da ich völlig benommen bin. Ich breche bei der Hälfte des ersten Satzes ab, versuche mich wieder aufzurappeln, aber es geht einfach nicht. Ich spüre wie mir nicht mehr lange Zeit bleibt und versuche mich darauf vorzubereiten. Aber ich habe Angst, bin wütend, aber nicht nur auf mich, sondern auch auf diejenigen, die mich dazu ermutigt haben. Ich werde sterben und zwar jeden Augenblick. Ich habe Angst. Irgendwie will ich das, aber irgendwie auch nicht. Ich weiß nicht, was ich mehr möchte. Nun schließen sich langsam meine Augen und ich habe keine Kontrolle mehr über meinen Körper, bis ich in einen endlosen Schlaf versinke und all die Leute zurücklassen, die mich einst geliebt haben.
Kaminflüstern:
Leise knisterte das Feuer im Kamin. Es war beruhigend auf einen braunen Ledersessel zu sitzen während ich den Flammen dabei zusehen konnte, wie sie sich gleichmäßig im Takt bewegten. Als ob sie niemals ausgehen würden und immer da sein würden. Ich könnte ewig hier sitzen und dabei einen spannenden Krimi lesen und etwas warmen Kakao genießen. Aber etwas hielt mich davon ab. Ein innerer Drang machte sich bemerkbar. Ich war ganz nervös und hatte das Gefühl das etwas Schreckliches passieren würde. Nur was es war und wann es passieren würde konnte ich nicht sagen. Es plagte mich so sehr, dass ich eine Gänsehaut bekam. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken und ich schaute mich panisch im Haus um, aber es war nichts verändert. Das Sofa stand noch an seinen gewohnten Platz, gleich vor dem Fernseher und auch das Bücherregal in der gleichen Ecke wie bisher. Selbst draußen spielten noch Kinder vergnügt, da sich langsam der Sommer ankündigte und es recht warm war. Und ich saß hier in meinem Wohnzimmer gleich vor dem Kamin und war in einer Wolldecke eingehüllt, da ich krank war. Die Krankheit hatte mich schneller eingeholt als mir lieb gewesen war. Ich fürchtete mir davor, denn sie hatte mich sehr geschwächt. Jeder Atemzug brannte in meiner Lunge. Es war wie in einer Hölle gefangen zu sein, nur mit der Ausnahme, dass ich lebte und nicht tot war. Diese Ungerechtigkeit in der Welt, aber so war es schon immer gewesen und würde immer gleich bleiben. Nicht jeder hatte gleich viel Glück im Leben. Warum? Da war es schon wieder. Dieses unangenehme Gefühl in der Lunge. Diesmal kam allerdings noch ein Stechen im Herzen dazu und ich schmeckte auf einmal Blut im Mund. Erst dachte ich nur, dass ich mich versehentlich gebissen hatte, aber als ich mich so schlecht fühlte, dass ich mich übergeben musste, war mir klar dass es etwas anderes war. Es hatte mit meiner Krankheit zu tun und ich versuchte aufzustehen, was allerdings nicht so leicht war, denn mein ganzer Körper schmerzte. Ich fühlte mich so, als ob ich innerlich zerrissen wurde und so fiel ich beim Aufstehen hin und öffnete versehentlich mit meiner rechten Hand die Tür zum Kamin. Mit meinem Kopf kam ich auf eine spitzen Kante auf und fühlte mich sofort benommen. Meine Augen wurden langsam immer schwerer und ich konnte nur den verbrannten Geruch in meinen Lungen wahrnehmen, ehe ich in einen endlosen Schlaf sank und sich die Welt in einen Schleier legte.
Wer bin ich?:
Ich lebe ohne mir große Gedanken zu machen, wer genau ich bin? Ich weiß, wie ich heiße und auch was mir alles Spaß macht, aber beschäftige ich mich intensiver mit der Frage „Wer bin ich?“, komme ich zu dem Ergebnis, dass ich darauf die Antwort nicht kenne. Irgendwie macht es mich traurig, dass ich das nicht weiß. Ich sollte mich eigentlich genau kennen, aber ich entdecke immer wieder neue Dinge. Und nicht nur positive Sachen, sondern auch negative. Erst letztens habe ich festgestellt, dass ich relativ unbegabt bin und nichts auf die Reihe bekomme. Wie kann das sein, dass ich das erst jetzt rausgefunden habe? Ich kenne mich schon mein ganzes Leben und sollte doch wissen, was genau meine Stärken und Schwächen sind. Sollte meine Interessen genau kennen, aber stattdessen verändern sie sich laufen. Wie soll ich da noch durchblicken, wer genau ich bin? Und das Schlimmste davon ist, dass dann immer mal wieder so Phasen kommen, wo ich einfach zu nichts Lust habe, obwohl ich noch eine Minute vorher total motiviert war. Ergibt das überhaupt einen Sinn? Ist mein Leben sinnlos? Sogar bedeutungslos? Ich atme. Jeder Atemzug gibt mir das Gefühl von Leben, aber was gibt es schon großartiges in meinen Leben? Was habe ich erreicht? Wenn ich so zurückblicke, gibt es zwar schöne Erinnerungen, aber es wäre jetzt nichts, wovon ich sagen könnte, dass es mich besonders machen würde. Ich habe Menschen lieb gewonnen, die mir unglaublich wichtig geworden sind, aber ich fühle mich einfach wie eine Last, die man unnötig mit sich herumträgt. Ich will niemanden belasten. Ich hasse dieses Gefühl und weiß einfach nicht, was ich machen soll? Ich habe nichts in meinen Leben erreicht, wovon ich sagen könnte, dass es eine besondere Leistung wäre. Ich fange sogar an zu glauben, dass ich niemals geboren hätte werden dürfen. Es wäre viel leichter gewesen, wenn es mich nicht geben würde, denn so würde ich niemanden zur Last fallen? Wer will schon ein Kind haben, was von den Eltern abhängig ist? Ich werde immer an jemanden gebunden sein, da ich seit Jahren an einer Krankheit leide, die so nicht mehr heilbar ist. Ich weiß, dass ich eines Tages sterben werde. Aber auf was kann ich dann zurückblicken? Ich habe nichts erreicht und belaste nur andere Leute. Werde ich mich immer wieder mit diesen Gedanken beschäftigen? Werde ich je glücklich sein können? Und werde ich eine Antwort auf diese Frage finden können, die mich so brennende interessiert? Ich wünschte, alles wäre anders gekommen. Ich wünschte, ich wäre so wie der Durchschnitt. Dann wäre mein Leben lebenswert und ich würde niemanden zur Last fallen. Warum Schicksal, hast du mich eingenommen? Warum?
~ Winter
Zuletzt von Winterpfote am Mi Apr 27, 2016 11:01 am bearbeitet; insgesamt 7-mal bearbeitet
Eulenpfote Heilerschüler
Anzahl der Beiträge : 121 Anmeldedatum : 21.11.15 Ort : Erde
Thema: Re: Geschichtensammlung Mo Nov 23, 2015 11:18 pm
ui Winter, ich finde es schön, dass du hier deine Geschichten mit uns teilst^^
Ich mag deine Art, wie du Gedankengänge beschreibst, ich glaube, das habe ich noch nie in der Art irgendwo gelesen^^
naja und dass du gerne zu nachdenklichen Themen schreibst, weiß ich ja schon ; )
Freu mich schon auf die nächste Story LG Eule
Sonnenstern Anführer
Anzahl der Beiträge : 1235 Anmeldedatum : 11.07.15 Alter : 23 Ort : ☆Im Wald...☆
Thema: Re: Geschichtensammlung Mi Nov 25, 2015 7:07 pm
Uh ich finde deine Geschichten echt gut :') Auch wie Eule mag ich besonders die Gedanken. Du hast Talent und ich freu mich auf weitere Posts von dir! LG Sun
Winterpfote Schüler
Anzahl der Beiträge : 96 Anmeldedatum : 21.11.15 Ort : Tief im Herzen
Thema: Re: Geschichtensammlung So Dez 06, 2015 10:55 pm
Hier kommt mal eine Geschichte vom Herbst, die ein wenig traurig ist. c: Sie ist zwar vom Ende Oktober, aber das liegt noch nicht so lange zurück. xD
Gefühlschaos:
Es war einmal ein einsamer Kastanienbaum, der stand abseits von den anderen Bäumen. Niemand wusste, wie lange er noch leben würde, da er schon ziemlich alt und gebrechlich war, aber wie durch ein Wunder schaffte er es jedes Jahr aufs Neue Blüten zu bilden und in Herbst die kastanienfarbenen Früchte zu bekommen, die die Kinder so liebten, da sie daraus irgendwelche Sachen basteln konnten. Aber der Baum hatte auch Gefühle und trennte sich nur ungern von seinen Kastanien, da er diese wie seine eigenen Kinder sah. Es war jedes Jahr schwer, sich von ihnen zu trennen, aber er musste irgendwie durch die bevorstehende kalte Jahreszeit kommen, also blieb ihm gar nichts anderes übrig als die Kastanien von seinen Ästen zu schütteln. Mit jeden Tag wurde es frischer und schwerer für den Baum zu überleben, denn der Winter würde bald vor die Tür stehen. Für ihn wurde es langsam an die Zeit sich von seinen Kindern zu trennen, auch wenn er sie über alles liebte, musste er das machen, weil er wegen Mutter Natur dazu gezwungen war. Aber es brachte ihn jedes Mal an seine Grenzen und er war den Tränen nahe, wenn er jede einzelne Kastanie aus seinem Zuhause warf. Er wusste nicht, was mit ihnen geschehen würde, was wirklich schlimm für den alten, armen Baum war, aber wenigstens würde er überleben und neue Kinder in die Welt setzen. Das tröstete ihn immer ein wenig, aber trotzdem ersetze es nicht die Einsamkeit, die er die ganze Zeit über haben würde, wenn er ohne sie zurechtkommen musste. Er war bald etliche Monate alleine, weil er von den anderen Bäumen abgegrenzt war und niemand würde ihn besuchen, denn alle würden in ihren warmen Häusern sitzen und ihn keine Beachtung schenken. Er war allein. Für immer und ewig. Jetzt war es an die Zeit gekommen loszulassen, denn der Baum hatte nicht mehr viel Kraft übrig. Seine Blätter verfärbten sich schon in allen möglichen Farben und damit musste er sich von seinen Jungen trennen. Er wusste, dass es ihm schwerfallen würde, vor allem wenn man solche väterlichen Gefühle wie er entwickelt haben, aber es musste sein. Er war wirklich sehr deprimiert, aber er versuchte nicht in Tränen auszubrechen, da er Stärke zeigen musste. Die Kastanien sollten stolz auf ihn sein. Und wer wusste, was einmal aus ihnen werden würde. Nun musste er sich von ihnen trennen, denn er konnte sie nicht mehr mit aus eigener Kraft an seinen Ästen erhalten. Es wurde jede Nacht kälter und so langsam kam der Frost in Sicht, also warf er nun die erste Kastanie ab und sie landete auf den Boden, was wirklich ein schreckliches Gefühl für den Kastanienbaum war. Er wusste, dass ihm seine Kinder fehlen würden, aber er konnte nichts dagegen machen. Absolut gar nichts. Langsam füllte sich der Boden mit immer mehr Kastanien und auch mit seinen Blättern. Es war ein ziemlicher Schmerz für den Vater, den er jedes Jahr aufs Neue mitmachen musste, aber er tat sich immer wieder schwer lebwohl zu sagen. Denn sie bedeuten ihn wirklich viel. Seine Gefühle konnte man gar nicht in Worte zusammenfassen, so stark fühlte er sich mit ihnen verbunden. Aber er konnte nichts gegen dieses Schicksal machen, denn es wurde ihm schon bei seiner Geburt auferlegt. Nur mit seinem Tod konnte er sich diesem Schicksal entkommen, aber wer wusste schon, wie lange es noch dauern würde. Doch seine Gedanken wurden von einem kleinen Jungen unterbrochen, der blonde, lockige Haaren trug und ziemlich glücklich wirkte, ganz im Gegensatz zu dem Vater. Das Kind hatte eine große, braune Pappschachtel dabei und machte sich an die Arbeit die Kastanien einzusammeln. Es war wirklich schwer mitanzusehen, wie sie in die dunkle Kiste kamen, denn er wusste, dass er sie so für immer verloren hatte. Nie wieder würde er sie sehen. Nie wieder.
@Eule Vielen Dank für deinen lieben Kommetar. Das freut mich wirklich zu lesen. <3
@Sun Dankeschön. Schön dass man so ein positives Feedback bekommt. c:
~ Winter
Sonnenstern Anführer
Anzahl der Beiträge : 1235 Anmeldedatum : 11.07.15 Alter : 23 Ort : ☆Im Wald...☆
Hüübsch :3 Und etwas traurig, obwohl ja Bäume nicht so richtig denken können^^ Du hast es wieder einmal geschafft, dass ich mit deiner Geschichte in ca. 1 min durch war xD Immer wenn ich jetzt vor einem Kastanienbaum stehe werde ich an deine Story denken! c:
Winterpfote Schüler
Anzahl der Beiträge : 96 Anmeldedatum : 21.11.15 Ort : Tief im Herzen
Thema: Re: Geschichtensammlung So Dez 13, 2015 12:11 pm
Passend zu Weihnachten folgt schon mal eine kleine Geschichte für Heiligabend, obwohl noch ein wenig Zeit bis dahin ist, aber so etwas vergesse ich dann wohl rechtzeitig zu posten. xD
Heiligabend:
Eigentlich hatte ich nicht mehr daran geglaubt, dass es noch pünktlich zu Weihnachten schneien würde, aber als ich munter aus meinem Bett stieg, merkte ich, dass die Welt von einer weißen Schicht überzogen worden war, als ob jemand Watte verstreut hätte. Es war einer der schönsten Augenblicke für mich, denn was wäre Weihnachten ohne Schnee? Schnell zog ich mich um und schlüpfte in die Sachen, die ich mir am vorigen Tag zurechtgelegt hatte. Es waren nicht gerade die besten Kleidungsstücke die man von einem 11-Jährigen erwarten würde, aber da meine Eltern kaum Geld hatten, mussten wir eben mit dem zurechtkommen, was wir hatten und das machte mir nichts aus. Ich brauchte nicht die Markenklamotten, die andere Kinder hatten, denn das war für mich einfach nicht wichtig. Meine Familie dagegen bedeute mir einfach alles und ich hörte schon, wie langsam Stimmung in unserer kleinen Wohnung kam, also beeilte ich mich schnell, weil es noch so viel zu tun gab. Meine Verwandtschaft würde wie jedes Jahr kommen und darauf freute ich mich immer besonders, denn sie wohnten leider zu weit weg, dass es nicht möglich war sie mehr als einmal im Jahr zu sehen. Ich hoffte, dass sie schnell kommen würden, denn ich hatte für sie ganz besondere Sachen angefertigt, worüber sie sich bestimmt freuen würden. Den ganzen Tag waren mit schmücken, dekorieren und sogar auch backen beschäftigt, denn meine Mutter hatte gemeint, dass frische Plätzchen die besten wären. Es nahm wirklich viel Zeit in Anspruch, aber es machte mir immer wieder Spaß, da man so seine Kreativität freien Lauf lassen konnte. Ich liebte es die Krone auf den Weihnachtsbaum zu stecken, denn es war immer ein Highlight. Letztes Jahr durfte es mein älterer Bruder machen, aber wir wechselten uns jedes Jahr ab und komischerweise kam es dabei nie zu einem Streit. Als es endlich dunkler und auch später wurde, kamen meine Verwandten zu uns und ich war ziemlich aufgeregt, denn ich konnte es gar nicht erwarten, dass sie endlich kommen würden. Die ganze Zeit lief ich auf und ab, bis sie mit vielen Päckchen in den Händen vor unserer Haustür standen. Ich fragte mich, was wohl alles in ihnen versteckt sein würde, aber das musste warten bis es 18 Uhr war, denn so machten wir es immer an Heiligabend. Doch leider dauerte es noch eine ganze Stunde, bis es soweit sein würde. Die Uhr zeigte 17:55 Uhr, doch da wir fröhlich Weihnachtslieder sangen, verging die Zeit viel schneller als ich angenommen hatte. Als wir die letzte Strophe von Stille Nacht, heilige Nacht gesungen hatte, gaben meine Eltern das Zeichen, dass es endlich so weit war. Ich durfte nun endlich die Geschenke aufmachen und innere Freude machte sich in mir breit, denn man wusste nie, was einen dabei erwarten würde. Alles konnte möglich sein, solange es nicht zu teuer war, doch ich gab mich mit allem zufrieden. Die Päckchen waren in allen möglichen Größen und Farben vorhanden und es war einfach ein bezaubernder Anblick, den ich niemals vergessen würde. Ich zog einfach eins raus und tat schnell das Geschenkpapier zur Seite, um es schnell zu öffnen. Es kam ein Buch namens Percy Jackson raus, was mir unbekannt erschien, aber ich beschloss es später genauer unter die Lupe zu nehmen, denn ich verschlang Bücher ziemlich schnell. Ich bekam noch Süßigkeiten, Kleidung und sogar Lego. Dankbar schaute ich mich um und lächelte allen zu. Für mich waren wirklich alle Geschenke großartig. Auch die anderen Leute freuten sich über meine selbstgemachten Sachen und das freute mich besonders. Ich wollte nicht nur etwas bekommen, sondern auch anderen eine Freude bereiten. Alles war nun ausgepackt und ich half schon die Verpackungen wegzuräumen als meine Eltern mit einer schneeweißen Katze ankamen und vor mir und meinem Bruder stehen blieben. Sie hatte dunkelblaue Augen und war noch ein Katzenbaby. Es sah wirklich süß aus und ich wusste nicht, was das zu bedeuten hatte. Denn wir konnten uns doch keine Katze leisten, da wir schon so wenig Geld hatten oder war etwas passiert, wovon ich noch nichts wusste? Fragen schaute ich die beiden an und entdeckte meine eigene Überraschung im Gesicht meines Bruders. „Frohe Weihnachten. Dieses Jahr bekommt unsere Familie Zuwachs. Sie hat noch keinen Namen, also überlegt auch einen schönen.“ Ich war vollkommen sprachlos und wusste nicht, was ich sagen sollte, also drückte ich meine Eltern nur und betrachtet sie glücklich. Es war mein bestes Weihnachtsfest von allen und ich beschloss, dass ich diese Katze Alaska nennen würde, vorausgesetzt meine Familie wäre mit diesem Namen einverstanden.
@Sun Freut mich, dass dir diese traurige Geschichte gefallen hat. (:
~ Winter
Winterpfote Schüler
Anzahl der Beiträge : 96 Anmeldedatum : 21.11.15 Ort : Tief im Herzen
Thema: Re: Geschichtensammlung Mi Feb 10, 2016 11:02 pm
Ich vergesse irgendwie immer hier die Geschichten hochzuladen und stelle mal nur eine ein, die ich vor wenigen Tagen geschrieben habe. Mehr kommt wahrscheinlich bald. (:
Wunschdenken:
Manchmal denkt man, dass man alles tun würde, um einen Wunsch in Erfüllung zu bekommen, worauf man sein ganzes Leben gewartet hat. Nie hätte ich mir je erhofft, dass ich je diese Chance ergreifen könnte etwas zu machen, was ich schon immer zu träumen gewagt hätte. Ich wollte frei sein. Aber nicht wie ein Vogel, sondern auf andere Weise. Ich wollte eine besondere Gabe haben. Etwas, womit ich mir etwas ganz Besonderes erfüllen konnte. Und nun nach einer ewigen Zeit des Wartens konnte ich mir endlich diesen Traum erfüllen. Ich ging voller Elan an die Sache ran, denn wer wusste schon, wie lange mir noch diese Fähigkeit bleiben würde. Es war zwar nicht besonders leicht sich in ein Tier hineinzuversetzen, aber nach wenigen Minuten oder nach einer halben Stunde, denn ich hatte ein schlechtes Zeitgefühl, gelang es mir in die Rolle einer Katze zu schlüpfen, die ich kurz davor beobachtete hatte. Es war ein kleines, schneeweißes Kätzchen, welches gerade im Schnee spielte und versucht hatte an einen Eiszapfen zu lecken. Und nun befand ich mich in ihrem Körper und merkte, dass es draußen gar nicht so kalt war, wie ich angenommen hatte. Das Fell wärmte meinen nun winzigen Körper und ich erfreute mich an die Dinge, die ich schon immer tun wollte. Ich rannte, aber nicht wie sonst, sondern versuchte alles zu geben. Als ob ich frei wie ein Vogel wäre, aber es fühlte sich tausendmal besser an, denn eine Katze zu sein war einfach spitze. Ich konnte dieses wunderbare Gefühl nicht beschreiben und wollte es auch nicht, denn das würde diesen kostbaren Moment zerstören. Ich wollte ihn noch genießen, solange es möglich war. Denn wer hatte schon die Gelegenheit eine Katze zu sein und das zu tun, was man schon immer tun wollte?
~ Winter
Winterpfote Schüler
Anzahl der Beiträge : 96 Anmeldedatum : 21.11.15 Ort : Tief im Herzen
Thema: Re: Geschichtensammlung Do Apr 07, 2016 8:45 pm
*hust* Ja, ich bin auch noch da und habe zwei neue Geschichten im Gepäck für euch. (: Die erste Geschichte habe ich irgendwann im Februar geschrieben, die zweite gestern.
Auswegslos?:
Alles in mir schreit danach davonzulaufen. Weit weg von hier, solange ich nicht an diesem schrecklichen Ort sein muss, den ich so sehr verachte. All meine Wunden stammen von diesem Leben. All der Hass und diese Zerrissenheit. Wie kann ich nur so weiterleben? Ich hasse mich und weiß, dass es nicht so sein soll. Aber was kann ich machen? Ich will nicht mehr sein, aber wie kann ich all die Leute alleine lassen, die sich auf mich verlassen? Wenn sie sich überhaupt für dich interessieren, wird mir bewusst. Mein tränenüberströmtes Gesicht liegt auf dem Bett und ich versuche in einen endlosen Schlaf zu sinken, damit ich all die Sorgen vergessen kann, die mich so sehr plagen. Ich weiß, dass es falsch ist, alle zu enttäuschen. Weiß, dass sie mich dafür hassen werden und es ihnen vielleicht auch egal sein wird, aber ich habe sie immer geliebt. Meine Familie, meine wenigen Freunde und auch meine Verwandten. Wie kann ich sie einfach nur hinter mir lassen? Wie kann ich ihnen das antun? Sie haben mir nie etwas Böses getan und ich nutze ihr Vertrauen und liege auf dem Bett und warte, bis sich meine Augen schließen. Für immer und ewig. Aber noch gibt es etwas zu tun, was ich fast vergessen hätte. Ich versuche ein paar Worte auf einen Blatt zu kritzeln, aber es strengt mich sehr an, denn ich habe nicht mehr viel Kraft und ich sehe nicht mehr klar, da ich völlig benommen bin. Ich breche bei der Hälfte des ersten Satzes ab, versuche mich wieder aufzurappeln, aber es geht einfach nicht. Ich spüre wie mir nicht mehr lange Zeit bleibt und versuche mich darauf vorzubereiten. Aber ich habe Angst, bin wütend, aber nicht nur auf mich, sondern auch auf diejenigen, die mich dazu ermutigt haben. Ich werde sterben und zwar jeden Augenblick. Ich habe Angst. Irgendwie will ich das, aber irgendwie auch nicht. Ich weiß nicht, was ich mehr möchte. Nun schließen sich langsam meine Augen und ich habe keine Kontrolle mehr über meinen Körper, bis ich in einen endlosen Schlaf versinke und all die Leute zurücklassen, die mich einst geliebt haben.
Kaminflüstern:
Leise knisterte das Feuer im Kamin. Es war beruhigend auf einen braunen Ledersessel zu sitzen während ich den Flammen dabei zusehen konnte, wie sie sich gleichmäßig im Takt bewegten. Als ob sie niemals ausgehen würden und immer da sein würden. Ich könnte ewig hier sitzen und dabei einen spannenden Krimi lesen und etwas warmen Kakao genießen. Aber etwas hielt mich davon ab. Ein innerer Drang machte sich bemerkbar. Ich war ganz nervös und hatte das Gefühl das etwas Schreckliches passieren würde. Nur was es war und wann es passieren würde konnte ich nicht sagen. Es plagte mich so sehr, dass ich eine Gänsehaut bekam. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken und ich schaute mich panisch im Haus um, aber es war nichts verändert. Das Sofa stand noch an seinen gewohnten Platz, gleich vor dem Fernseher und auch das Bücherregal in der gleichen Ecke wie bisher. Selbst draußen spielten noch Kinder vergnügt, da sich langsam der Sommer ankündigte und es recht warm war. Und ich saß hier in meinem Wohnzimmer gleich vor dem Kamin und war in einer Wolldecke eingehüllt, da ich krank war. Die Krankheit hatte mich schneller eingeholt als mir lieb gewesen war. Ich fürchtete mir davor, denn sie hatte mich sehr geschwächt. Jeder Atemzug brannte in meiner Lunge. Es war wie in einer Hölle gefangen zu sein, nur mit der Ausnahme, dass ich lebte und nicht tot war. Diese Ungerechtigkeit in der Welt, aber so war es schon immer gewesen und würde immer gleich bleiben. Nicht jeder hatte gleich viel Glück im Leben. Warum? Da war es schon wieder. Dieses unangenehme Gefühl in der Lunge. Diesmal kam allerdings noch ein Stechen im Herzen dazu und ich schmeckte auf einmal Blut im Mund. Erst dachte ich nur, dass ich mich versehentlich gebissen hatte, aber als ich mich so schlecht fühlte, dass ich mich übergeben musste, war mir klar dass es etwas anderes war. Es hatte mit meiner Krankheit zu tun und ich versuchte aufzustehen, was allerdings nicht so leicht war, denn mein ganzer Körper schmerzte. Ich fühlte mich so, als ob ich innerlich zerrissen wurde und so fiel ich beim Aufstehen hin und öffnete versehentlich mit meiner rechten Hand die Tür zum Kamin. Mit meinem Kopf kam ich auf eine spitzen Kante auf und fühlte mich sofort benommen. Meine Augen wurden langsam immer schwerer und ich konnte nur den verbrannten Geruch in meinen Lungen wahrnehmen, ehe ich in einen endlosen Schlaf sank und sich die Welt in einen Schleier legte.
~ Winter
Sonnenstern Anführer
Anzahl der Beiträge : 1235 Anmeldedatum : 11.07.15 Alter : 23 Ort : ☆Im Wald...☆
Thema: Re: Geschichtensammlung Sa Apr 16, 2016 6:43 pm
Wow, diesmal hast du dich selbst übertroffen :3 Wie ich schon immer sage liebe ich deinen Schreibstil...mehr kann ich dazu nicht sagen xD Mach weiter so! LG~
Winterpfote Schüler
Anzahl der Beiträge : 96 Anmeldedatum : 21.11.15 Ort : Tief im Herzen
Thema: Re: Geschichtensammlung Mi Apr 27, 2016 11:00 am
Eine Kurzgeschichte zum Motto "Wer bin ich?". Allerdings handelt sie nicht von mir, sondern um eine erfundende Person, die gerade auf dem Weg ist ein Teenager zu werden und eben an diesem Schicksal handelt.
Wer bin ich?:
Ich lebe ohne mir große Gedanken zu machen, wer genau ich bin? Ich weiß, wie ich heiße und auch was mir alles Spaß macht, aber beschäftige ich mich intensiver mit der Frage „Wer bin ich?“, komme ich zu dem Ergebnis, dass ich darauf die Antwort nicht kenne. Irgendwie macht es mich traurig, dass ich das nicht weiß. Ich sollte mich eigentlich genau kennen, aber ich entdecke immer wieder neue Dinge. Und nicht nur positive Sachen, sondern auch negative. Erst letztens habe ich festgestellt, dass ich relativ unbegabt bin und nichts auf die Reihe bekomme. Wie kann das sein, dass ich das erst jetzt rausgefunden habe? Ich kenne mich schon mein ganzes Leben und sollte doch wissen, was genau meine Stärken und Schwächen sind. Sollte meine Interessen genau kennen, aber stattdessen verändern sie sich laufen. Wie soll ich da noch durchblicken, wer genau ich bin? Und das Schlimmste davon ist, dass dann immer mal wieder so Phasen kommen, wo ich einfach zu nichts Lust habe, obwohl ich noch eine Minute vorher total motiviert war. Ergibt das überhaupt einen Sinn? Ist mein Leben sinnlos? Sogar bedeutungslos? Ich atme. Jeder Atemzug gibt mir das Gefühl von Leben, aber was gibt es schon großartiges in meinen Leben? Was habe ich erreicht? Wenn ich so zurückblicke, gibt es zwar schöne Erinnerungen, aber es wäre jetzt nichts, wovon ich sagen könnte, dass es mich besonders machen würde. Ich habe Menschen lieb gewonnen, die mir unglaublich wichtig geworden sind, aber ich fühle mich einfach wie eine Last, die man unnötig mit sich herumträgt. Ich will niemanden belasten. Ich hasse dieses Gefühl und weiß einfach nicht, was ich machen soll? Ich habe nichts in meinen Leben erreicht, wovon ich sagen könnte, dass es eine besondere Leistung wäre. Ich fange sogar an zu glauben, dass ich niemals geboren hätte werden dürfen. Es wäre viel leichter gewesen, wenn es mich nicht geben würde, denn so würde ich niemanden zur Last fallen? Wer will schon ein Kind haben, was von den Eltern abhängig ist? Ich werde immer an jemanden gebunden sein, da ich seit Jahren an einer Krankheit leide, die so nicht mehr heilbar ist. Ich weiß, dass ich eines Tages sterben werde. Aber auf was kann ich dann zurückblicken? Ich habe nichts erreicht und belaste nur andere Leute. Werde ich mich immer wieder mit diesen Gedanken beschäftigen? Werde ich je glücklich sein können? Und werde ich eine Antwort auf diese Frage finden können, die mich so brennende interessiert? Ich wünschte, alles wäre anders gekommen. Ich wünschte, ich wäre so wie der Durchschnitt. Dann wäre mein Leben lebenswert und ich würde niemanden zur Last fallen. Warum Schicksal, hast du mich eingenommen? Warum?
@Sun Danke für deine netten Worte, das freut mich natürlich sehr, dass sie dir so gut gefallen. (: